Selbstreparatur und PC-Wartung
Ein großer Vorteil unserer modernen, digital vernetzten Welt ist der direkte und unkomplizierte Zugang zu Informationen aus aller Welt. In diesem globalen Whirlpool finden sich augenscheinlich Antworten auf alle möglichen Fragen, die man sich stellen kann, und damit verbunden Lösungen selber auferlegter Probleme. Es ist schon längst nicht mehr nötig, bei jeder Kleinigkeit einen Handwerker anzurufen, denn im Netz finden sich Kommentare, Anleitungen oder sogar Videos, die einen weiterhelfen können. Man ist mit seinem Problem nicht mehr allein. Aber selbstverständlich existieren hierbei Risiken, denn schließlich vertraut man sich zu sehr auf das, was man sieht, und hinterfragt dabei viel zu selten, wer in Wirklichkeit auf der anderen Seite steht.
Bei unserer Arbeit stellen wir immer wieder fest, wie Kunden/innen versucht haben, ihre technischen Probleme auf eigener Faust zu beseitigen und das ohne jegliches Fachwissen. In der Konsequenz wurde damit ein kosten- und zeitintensiver Umweg genommen oder aber es sind neue Probleme hinzugekommen, oft einer noch gravierender Natur. Daher möchten wir hierbei ausdrücklich versuchen, von einer unsachgemäßen Eigenreparatur abzuraten und für ein professionelles Management zu plädieren.
In der Vergangenheit haben wir häufig Erfahrungen mit Kunden/innen gemacht, die auf Basis von Internetbeiträgen versucht hatten, ihre technischen Probleme am PC selber zu beheben. Dabei sind beunruhigend oft neue Probleme entstanden. Beispielsweise haben wir erlebt, wie sich Kunden/innen zuvor kostenlose Treiber aus dubiosen Foren heruntergeladen hatten, wodurch ein Portal für Viren, Trojaner oder andere Malware geschaffen wurde. Im Bereich Datenrettung kommt es immer wieder vor, dass Unerfahrene ihre korrumpierten Daten aus Mangel an Fachkenntnissen überschreiben und somit endgültig vernichten. Weiteres dazu finden Sie in unserem Artikel über Datenrettung.
Das Thema Virenschutz wird unserer Erfahrung nach viel zu selten ernst genommen oder aber – im Falle einiger – unwissentlich schlecht gehandhabt. Schließlich gibt es ein großes Angebot an kostenlosen Antivirenprogrammen, welche suggerieren, einen vernünftigen Job in der Virenlokalisierung und Beseitigung zu leisten. Unsere Empfehlung ist, eine kostenpflichtige Antivirensoftware zu erwerben, da Cyberkriminelle wieder neue Wege finden, Computerviren weiter zu entwickeln und damit die Sicherheitslücken des Systems zu durchbrechen. Als ein gutes Antivirenprogramm empfehlen wir z.B. ESET, welches vor allem leistungsschonend arbeitet.
In der Realität können diese Präventivmaßnahmen nur eine qualitative, kostenpflichtige Software gewährleisten. Zumindest ist dort die Wahrscheinlichkeit einer ordentlichen Arbeit höher, denn ein weiterer Punkt ist, dass viele Programme dauerhaft im Hintergrund aktiv sind. Nutzer/innen fahren beim Versuch, ihre CPU-Leistung zu optimieren gegen die Wand, wenn das installierte Programm selber viel Leistung beansprucht. Die CCleaner-Applikation ist unserer Meinung nach ein Beispiel für überschätzte Effektivität. Dort laufen viele Hintergrundprozesse ab und das ist schließlich nicht immer erwünscht. Eine derart weit verbreitete Software machte zudem in den vergangenen Jahren Schlagzeilen für das ominöse Sammeln von Nutzerdaten für Avast, ein tschechisches Softwareunternehmen, welches die Software vom Vorgänger und Hersteller Piriform Ltd. Mitte 2017 übernahm. Was einige hierbei missverstehen ist, dass CCleaner kein Programm für Sicherheit, sondern ein Aufräum-Tool ist, welches vor allem das Löschen von temporären Dateien in einer ansprechend verpackten Benutzeroberfläche anbietet. Unter temporäre Dateien versteht man zeitlich beschränkte Dateien, die i.d.R. nach dem Beenden eines Programms oder nach dem Herunterfahren des Systems gelöscht werden. Manchmal bleiben aber einige dieser sog. „Tempfiles“ übrig und können den Arbeitsspeicher etwas belasten. Das Freiräumen des Speichers ist aber auch ohne besonderen Tools möglich und lässt sich in wenigen Schritten mit dem Betriebssystem bewältigen, weshalb wir kurzum zu einem zweimaligen Überlegen beim Downloaden von kostenlosen Leistungsoptimierungstools raten.
Ein unsachgemäßer Umgang mit Hardwarekomponenten des Rechnersystems ist ebenfalls keine Seltenheit. Beispielsweise erlebten wir, wie ein Geschäftskunde einen PC selber zusammenzubauen wollte und feststellen musste, dass kein Signal zu dem Bildschirm durchkam. Mit der Stromversorgung stimmte etwas nicht. Beim Auseinanderbauen konnten wir sehen, dass sämtliche Anschlüsse am Mainboard falsch verlegt wurden. In einem anderen Fall wurde ein gesamter Laptop vorab auseinandergebaut, um die Lötverbindungen des Netzteileingangs zu überprüfen, was sich im Nachhinein als redundant erwies, da ein neues USB-Netzteil das Problem auf bequeme Art lösen konnte.
Diese und noch viele weitere Beispiele sollen die Häufigkeit von missglückter Selbstreparatur demonstrieren und auf die bereits am Anfang erwähnten Konsequenzen verweisen. Welche präventiven Mechanismen kann man also ergreifen, um stärkeren Eingriffen vorzubeugen? Das Schlüsselwort heißt Wartung. Damit verbunden ist ein Service, die physischen und virtuellen Bestandteile eines Systems instand zu halten.
Im Grunde ist es ein natürlicher Vorgang, dass die Leistung eines PCs im Laufe der Zeit abnimmt. Dabei ist die Elektronik nicht der ausschlaggebende Grund für die Verschlechterung, sondern aber vor allem die CPU und die Festplatten. Denn dort macht sich die Belastung auf Dauer bemerkbar: Die CPU als zentrale Rechen- und Steuereinheit, deren Auslastung durch hinzukommenden Hintergrundprozessen steigt und die Festplatten, welche durch ein Erreichen der Speicherkapazität und den ständigen Lese- und Schreiboperationen Leistung einbüßen. Bei einer professionellen Wartung müssen diese Komponenten nach geeigneter Priorisierung überprüft werden, um sinnvoll und kostengünstig operieren zu können.
In unserem Unternehmen beinhaltet eine komplette PC-Wartung die Überprüfung und Bereinigung des Betriebssystems sowie der Hardware. Das umfasst einen ausführlichen Virencheck und die Begutachtung von Hintergrundprozessen. Gleichermaßen führen wir einen Festplattenscan durch und untersuchen, ob eine Reparatur notwendig ist. Bei der empfindlichen Hardware testen wir u.a. die Wärmeleitpasten, welche nach 2 Jahren gelegentlich trocken werden können, womit sich insbesondere die Wärmeleitung des Prozessors zum Kühlkörper verschlechtert. Selbstverständlich widmen wir uns bei der Kontrolle auch anderen Bauelementen wie der CPU oder des Grafikprozessors (GPU). Am Ende folgt i.d.R. eine Staubbefreiung, da Staub ein natürlicher Feind von Festplatten ist.
Was bleibt abschließend zu sagen? Eine Selbstreparatur ohne technischen Kenntnisse ist ein bewusst eingegangenes Risiko mit der möglichen Folge, viel Zeit und Geld zu verlieren. Um sein System funktionstüchtig und einsatzfähig zu erhalten, bedarf es, vor allem bei älterer Technik, einer gründlichen Wartung von Soft- und Hardware. Im Endeffekt entscheiden Sie selber, wie Sie bei auftretenden Problemen agieren. Wir appellieren an Ihre Vernunft und meinen es gut, wenn wir sagen: Lieber Vorsicht als Nachsicht. Gerne beraten wir Sie weiter und stehen hinter Ihren Entscheidungen.